Adaptive, interoperationale Weiterbildungsplattformen durch einen digitalen Drilling
01. Mai 2021 bis 30. Apr. 2024
Die Digitalisierung von Fertigungs- und Managementprozessen in Unternehmen schreitet schneller voran als die Digitalisierung der beruflichen Weiterbildung. Im Gegensatz zu allgemeinbildenden Schulen sind berufliche Weiterbildungsformate oft zu statisch, um die Lerninhalte der beruflichen Praxis anzupassen. Das Projekt TRIPLEADAPT soll über die Entwicklung eines digitalen Drillings die digitale Lernumgebung erweitern, sodass die Beschäftigten bei den realen Herausforderungen in ihren Arbeitsabläufen unterstützt werden können. Die Lernkonzepte entstehen dabei aus der Analyse und Modellierung von Prozessdaten, die sich an entwickelten Kompetenzprofilen orientieren und diese anonymisiert mit den tatsächlichen Kompetenzprofilen abgleichen. So können konkrete Lernbedarfe identifiziert werden, für welche transparente und nachvollziehbare Systeme differenzierte Lerninhalte empfehlen. Ergebnis der Implementierung soll eine wahrnehmbare Steigerung des Lernerfolgs sein, wobei verschiedene Aspekte, wie beispielsweise die Arbeitsbelastung in der variantenreichen Produktion beachtet werden.
Fraunhofer FOKUS’ Geschäftsbereich FAME wird sich auf das technische Gesamtkonzept sowie die Interoperabilität der Lerntechnologien fokussieren. Durch den Einsatz der Common Learning Middleware (CLM) von Fraunhofer FOKUS wird den Zielgruppen Zugang zu Wissen auf mehreren Weiterbildungsplattformen ermöglicht. Durch die CLM wird eine gemeinsame Struktur für drei unabhängige Plattformen – Festo LX, Fraunhofer Portal und University 4 Industry – entwickelt sowie über gemeinsame LTI Standards vernetzt werden. Diese gemeinsame Struktur und die Standards werden auch für die Anbindung der KI-Komponenten verwendet und können für weitere Plattformen genutzt und geöffnet werden. Weitere Plattformen sollen auf diese Schnittstellen angepasst und deren Inhalte in Form automatisch vorgeschlagener individueller Lernpfade zugänglich gemacht werden.
Die CLM soll außerdem um ein austauschbares, plattformübergreifendes Kompetenzmodell erweitert werden. Die Entwicklung und Implementierung des Kompetenzmodells, basierend auf der ESCO-Klassifizierung (für Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen und Berufe), ermöglicht den Austausch von Kompetenzprofilen zwischen den Lernplattformen über die CLM. Dadurch können die Kompetenzprofile der Beschäftigten auch über verschiedene Plattformen hinweg verarbeitet und erweitert werden.