EXtension einer Weiterbildungs-Plattform durch Attraktive und Nutzungsorientierte Datenbankgestaltung
01. Sept. 2021 bis 31. Aug. 2024
Ausgangspunkt Entwicklungsschwerpunkt Regionale Weiterbildung Berlin-BrandenburgI
Im Projekt EXPAND+ER WB³ wird die Vision des Pädagogen Otto Herz auf den Bereich der beruflichen Bildung übertragen. Lebenslanges Lernen heißt für den Menschen, stetig an der Erweiterung von Wissen und dem Ausbau seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten zu arbeiten. Doch wie erleichtert man Menschen den beruflichen Bildungsweg durch ansprechende Gestaltung und zeitgemäße Auffindbarkeit interdisziplinärer Weiterbildungsangebote? Die Technologiepartner des BMBF-geförderten Projektes EXPAND+ER WB³ entwickeln dafür eine skalierbare, die Privatsphäre schützende Plattform zur Suche und Empfehlung von Weiterbildungsangeboten. Methoden zur Messbarkeit von Kompetenzzuwächsen, deren Zertifizierung, sowie didaktisch fundierte, pilothafte Lernprozessbausteine, die durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz einen Zugewinn an Adaptivität und Attraktivität gewinnen. Das Vorhaben adressiert alle Bereiche des Innovationswettbewerbs INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) und bezieht seine Kernentwicklungen auf die Weiterbildungsdatenbank (WDB) Berlin-Brandenburg. Die Verbesserung der Nutzungsfreundlichkeit wird durch Einsatz von Elementen aus den Bereichen der XR-Technologien – als Oberbegriff für Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR), Gaming und Edutainment erzielt. Digital erlebbare Lernwelten werden zudem durch hohe Personalisierbarkeit bei wirkungsvollem Datenschutz gestärkt.
Im Rahmen des Teilvorhabens von Fraunhofer FOKUS wird das WDB-Suchportal durch den Einsatz eines semantischen Suchverfahrens verbessert und in ein Vernetzungskonzept mit bestehenden Weiterbildungsplattformen integriert. Ermöglicht wird die Vernetzung durch die Fraunhofer Common Learning Middleware zur Orchestrierung von Diensten in komplexen Bildungsinfrastrukturen, welche auf offenen Standards und Spezifikationen basiert.
Das Data Analytics Center (DANA) von Fraunhofer FOKUS setzt ein neuartiges, zum Patent angemeldetes Verfahren zur semantischen Suche nach Weiterbildungsangeboten um. Entgegen herkömmlichen semantischen Suchverfahren, die Hintergrundwissen über das jeweilige Anwendungsgebiet nutzen, welches in der Regel Pflegeaufwand nach sich zieht, setzt das neue Verfahren auf KI-basierte Methoden, um die Bedeutung von Begriffen direkt aus den beschreibenden Texten der Weiterbildungsangebote zu ermitteln. Entgegen existierenden, auf »word embeddings« basierenden Verfahren werden jedoch die Suchergebnisse auf die relevantesten eingeschränkt.
Dieses Verfahren wird exemplarisch für die Weiterbildungsdatenbank Berlin-Brandenburg realisiert und erprobt. Integriert in ein föderiertes System zur Recherche nach überregionalen Weiterbildungsangeboten sollen, die Angebote von Weiterbildungsdatenbank und -plattformen transparent recherchierbar werden.
Der Fraunhofer FOKUS Geschäftsbereich Future Applications and Media (FAME) bringt hierfür die Fraunhofer Common Learning Middleware für die Vernetzung von Weiterbildungsdatenbank und -plattformen in das Projekt ein und erweitert diese um relevante Schnittstellen und Datenformate zum Austausch von Weiterbildungsangeboten sowie Kompetenzen, Fähigkeiten, Qualifikationen und Berufen.
Die Common Learning Middleware ist als mandantenfähige Komponente zur Vernetzung verschiedener Bildungsakteure, Institutionen und Dienste entwickelt worden, basiert auf offenen Standards und Spezifikationen und kann zwischen diesen übersetzen. Über den zugehörigen Management Dienst ermöglicht die Common Learning Middleware die Verwaltung von Benutzerrollen und Einschreibungen und verwaltet den Zugang zu Lerninhalten und weiteren Angeboten.
Das Projekt wird durch das BMBF im Rahmen des Innovationswettbewerbs INVITE, welcher vom Bundesinstitut für Berufsbildung fachlich und administrativ begleitet wird, gefördert. Im EXPAND+ER WB³ Projekt arbeiten die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Projektkoordinator), Fraunhofer FOKUS, IHK-Projektgesellschaft mbH, TÜV Rheinland Akademie, LE Commsulting GmbH, I-mmersive GmbH und die Grone Bildungszentren Berlin GmbH zusammen.